Boy Division: Sweet Dreams are not made of this

Hamburgensie #2. Schallplatten mit Hamburg-Bezug - war da nicht noch was? Aber natürlich, Cherie. Die Hanseplatte, der zweitaufgeräumteste Schallplattenshop der Hansestadt (nach Freiheit & Roosen), lag nur drei Fahrradminuten von Hamburgensie #1 entfernt.

Und dort wartete Hamburgs zweitbeste Band (nach den Beatles) auf ein ausgesuchtes, fachkundiges Publikum: Boy Division.

Hamburgensie #1: Hamburg Vinyl - Klick!

Ist es Hartnäckigkeit, Alternativlosigkeit oder blanker Irrsinn mit diesem Konzept seit 20 Jahren jede Location mit dem eigenwilligsten Klangteppich seit - äh - Pink Floyd zu besetzen? Für die Nichteingeweihten: Klassische Bandbesetzung ausschließlich Cover-Versionen der letzten 50 Jahre - und das Gesangsmikro heißt Megaphon. Der Klirrfaktor macht die Musik.

Die Kraft des Nein

Warum dieser klare Ansatz immer noch überzeugt? Wahrscheinlich, weil es den Wunsch nach schönem Leben und die Entfernung zum tatsächlichen Dasein so eindrucksvoll widerspiegelt. Die Schönheit der anderen ist nur oberflächlich - also kehren wir das Innere nach außen. Dabei ist es zweitrangig, ob der gerade vertonte Text von Verzweiflung nach ("Love will tear us apart") oder vor einer Beziehung ("Teenage Kicks") handelt. Hier zelebrieren wir

20 Jahre Feinkunst Krüger - small

20 Jahre Feinkunst Krüger: Das Heimspiel der Unsterblichen (Klick)

den Spaß am Verdruss - with a song or two. Beim der Aufführung denkt man das Original immer mit - ist es dann nicht auch irgendwie - ähem - Jazz? Auf jeden Fall ist es ein unfehlbarer Lackmus-Test für Musikliebhaber: Wer es nicht aushält, dass der eigene Lieblingssong aus dem kuscheligen Retro-Universum durch Boy Division herausgerissen wird, hat POP nie richtig verstanden.

Gut, man könnte auch die kleinste-gemeinsame-Nenner-Perspektive wählen: Hier kann auch jeder Mensch ohne Musikgefühl und Gehör mit einstimmen ohne dass das auffällt. Aber das hätte sich längst ausgespielt. 

Und zusätzlich gibt es von Boy Henry, Boy Bernd, Boy Michael, Boy Olli und Boy Andy die eine oder andere kleine Spielereien für geübte Ohren. Hier zum Beispiel spielt die Gitarre "Sweet Home Alabama" und der Sänger intoniert "Are Friends Electric" dazu. Ist eh' alles dasselbe. Dekonstruktion deluxe. 

Einziger Wehrmutstropfen? Meine am heutigen Abend erstandene Vinyl-Ausgabe der "CD Years" ist weder gelb noch ist der schmucke Aufnäher der Band dabei: "Sweet Dreams are not made of this"  🙁

Mehr zur Band: http://www.boy-division.de/

 

 

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