Schluss aus fertig. Nie wieder Morgenpost!

Update 22.1.2020: Persönliche Abkehr schon länger her - aber jetzt scheint das Ende der Hamburger Morgenpost eingeleitet.

(Archiv 2011) So überraschend kommt es vielleicht nicht. Der letzte verbleibende Grund für die Wahl dieses Druckerzeugnisses war sicherlich das handlichere Format. Besser für die U-Bahn. Aber auch besser fürs eigene Hirn? I don’t think so!

lastmopo

Schon schade, dass die selbsternannte Pressemetropole keine vernünftige Tageszeitung hat. Abendblatt – zu trutschig, Bild Hamburg – you name it. Morgenpost – richtig peinlich. Nun gut, man hatte sich daran gewöhnt, dass diese „Zeitung“ immer ein Tag später mit den News war als andere, dass die Texte „höchstens“ eindimensional moralisierend waren, dass alles, wo irgendwie „Hamburg“ draufstand, auf die Titelseite gehoben wurde: Akte der Verzweiflung am laufenden Band.

ABER, das Titelthema am 8. Mai 2011 ist noch zehntausend Mal schlimmer: Ein Fortsetzungsgeschichte zum Tod eines Semi-Amateur-Internet-Modells, das bei der xten Brust-OP gestorben ist. Der Bericht über das „Ultimatum an den Witwer“ ist natürlich kleinbürgerliche Doppelmoral: Die Mopo ereifert sich wiederholt darüber, dass er ihren Tod vermarktet – und freut sich klammheimlich über einen Sex'n'Crime-Aufmacher.

Ich kann mich nur an ein ähnlich schlechtes Titelbild erinnern: „Was leisten Hamburgs Huren“ – ein „Service“-Bericht in der Szene Hamburg vor ca. 13 Jahren. Wenn Zeitungen und Zeitschriften glauben, sie müssen künftig ihr Publikum unter denen suchen, die das Internet oder / und ihr Hirn nicht lokalisieren können, dann bin ich raus.

Nie wieder Morgenpost! Aber womit stopfe ich nächsten Winter meine nassen Stiefel? Answers on a postcard please.

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