Es ist eigentlich schade, dass eine Band wie diese nach fast 40 Jahren immer noch in kleineren Kaschemmen spielen muss. Eigentlich auch schön, denn so kann man recht nah an die Musiker ran.
Doch während andere sich von Bid, Lester und Andy - als Kerntruppe - beflügeln ließen und dann in Richtung Erfolg abhoben (so nannten Johnny Marr und Morrissey MS als erste Gemeinsamkeit bei erstem Treffen), sind die Engländer zwar weiterhin fleißig aber eben auch relativ unbekannt.
Nun also in den Goldenen Salon des Hafenklanges. Schon vor genau einem Jahr waren The Sect zu Gast in Hamburg. Damals noch mit Lester Square (Gitarre) und dem Album "Super Plastic City" im Gepäck, spielten sie in der klitzekleinen Astra-Stube. Das brachte ihnen die Aufmerksamkeit von tapete records, die jetzt ihr neustes Album auf den Markt bringen: "Spaces Everywhere".
Damals wie heute viele bekannte "Erfahrene" im Publikum, die fast textsicherer sind als Frontman Bid: Er und der "neue" Tastenmann John Paul Moran blättern in ihrem wohlgeordneten DIN A 4 Ringbuch - Bid nach den Texten, der Keyboarder nach den Akkorden.
Das ist natürlich die Krux im heutigen Musikbusiness: Da Bid, Andy, Steven oder John nicht unbedingt halb nackt auf einer Kanonenkugel reiten werden, kann es durchaus auch noch mal 40 Jahre dauern, bis diese Musik in größerem Rahmen wahrgenommen wird. Das wäre ärgerlich - nicht nur für die Band sondern vor allem auch für die bis dahin nicht erreichten Hörer, die die "Symphonie des Grauens" noch nicht kennen.
Dazu noch ein Zitat: "We’re still here- the small group of barbarian swine in our vile canoe, paddling past the expensive wrecks." (Quelle: Isthismusic.com)
P.S. Von der Vorgruppe "Michael Knight" ist mir hauptsächlich der orginelle Pullunder des Sängers aufgefallen - und der letzte Song "Waves to the Shore"
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