Doch mit dem Nachfolger: "Low End Theory" ließen sie Kollegen und Konkurrenz weit zurück. Echte Jazzer im Studio und obskure Kleinstsamples als Quelle. Es war spröde, es war rau, es war mächtig.
Midnight Marauder ergänzte zwei Jahre später den Jazz wieder durch Smoothness. Das Album klingt slicker, eleganter, flüssiger. Es war das erste Tribe-Album das Platinstatus erreichte - drei Wochen vor dem Vorläufer "Low End Theory".
Clap Your Hands
Das Midnight Marauders-Album besteht aus Hunderten von Samples - viele davon aus dem Jazz. Genau da kommen ToyToy her - und daran lassen sie auch keinen Zweifel. Die Hooks der Songs werden live reproduziert und vom Publikum goutiert bevor umgesetzt wird, was der Titel der Veranstaltung verspricht: Hip Hop rejazzed!
Das bedeutet: das Invertieren der Vorlage. Denn wo im Hip Hop die Samples den Raum für den Sprechgesang freiräumen/umrahmen/aufspannen, füllen ToyToy die Lücken mit Tönen, bis diese Flächen platzen. Da tröten Trompeten und Saxophon von Florian Leuschner, Sebastian Wehle und Jan Kaiser, prägen die Jazz-Harmonien von Martin Terens am Keyboard, pulsiert der (Kontra-) Bass von Daniel Stritzke und treibt uns der Beat der Drums.
We Can Get Down
Mit Lena Geue als Gastsängerin hatte ich anfangs Probleme. Ihre hohe, sensible Stimme war mir zu weit weg von Hip Hop und Jazz. Doch ihre Coverversion von Minnie Ripertons "Inside my Love" hat mich mehr als versöhnt.
Eclectic Relaxation
Eine Woche Zeit hatten sich die acht Musiker genommen, um Midnight Marauders auseinanderzunehmen und neu zusammen zu stecken. Das Ergebnis war eindrucksvoll und beglückend - auf und vor der Bühne.
Wenn das eine neue Reihe werden soll, dann: Keep bouncin'!
Update: Hier ist rejazzed Teil 2: The Miseducation of Lauryn Hill
View Comments (1)
Danke für die Erinnerung!