"Wann bist du denn wohl abgebrannt?"
Manchmal gibt es Gleichzeitigkeiten, die ungeplant miteinander in Verbindung stehen und unterschiedliche Blicke auf dasselbe Objekt bieten. So wie die doppelte Veröffentlichung von „Maschinenland“ im August 2020.
Dieses Programm spielte die Originalbesetzung 1980 im Künstlerhaus Weidenallee (Hinterhof) - heute eine Waschküche. Und für einen Moment war Abwärts die Band der Stunde zwischen Wire, Magazine, XTC, Pere Ubu, Public Image.
Die Band Abwärts gibt es immer noch. Zum Beispiel am 21. Juni 2021 im Hamburger Schanzenzelt. Doch der Zahn der Zeit nagte schon früh an den experimentellen Kanten und ohne den Punk-Bonus wären sie eine unter vielen und vergessen.
This is a public service announcement – with sitar!
Wie man es besser machen kann, zeigen Ashraf Sharif Khan und Viktor Marek auf ihrem Album Sufi Dub Brothers. Ihre Version von „Maschinenland“ ist nicht weniger treibend als das Original mit einem gelungenen Zusammenspiel zwischen elektronischen Big Beats von Pudel-Macher Marek mit der Sitar von Khan. Ein modernes Update, das durch den Verzicht auf billigen Retro-Kitsch den Song frisch und kantig hält. Und das hat viel mehr Punk-Attitude - eben weil auf die Stromgitarren verzichtet wird. Und damit wird nebenbei deutlich, wie engstirnig und modrig der alte Punk-Sound in heutiger Zeit wirkt. Und der Zweifel sei erlaubt, ob der heute noch entzünden könnte.
Bild © Frank Egel
Gute Zusammenfassung über Hamburger Orte der Subkultur: „UMARME DEINE INNERE LEICHE!“