Zusammen mit einem weiteren Schüler war ich klassisch untergebracht im ehemaligen Kinderzimmer einer Gastfamilie; zwei Betten, ein Radio. Darauf lief spät abends eine John Peel Radio Session von The Police: "The Bed's Too Big Without You". Ich war begeistert - irgendwie Reggae aber auch Pop und New Wave. Und die Titelzeile rief erotische Assoziationen hervor.
Vernünftige New Wave-"Mucke"
Eigentlich war die Band nicht so richtig hip. Die erste Single "Fall Out" auf dem Indie Label Illegal von Miles Copeland - Bruder des Schlagzeugers Stewart - war nichts besonderes. (Der Name des Labels passte in die Familie: Die Eltern waren beide in amerikanischen Geheimdiensten aktiv).
Danach ging es zur Firma A&M, die sich ja schon mal mit Punk verhoben hatte. Das konnte natürlich mit Police nicht passieren. Tatsächlich kamen die Musiker ursprünglich aus der Prog Rock-Ecke. Stewart spielte bei Curved Air, Andy Summers bei Gong. Alles also ziemlich "vernünftig".
Es dauerte dann mehrere Anläufe, bevor "Roxanne" und das Debut-Album "Outlandos D'Amour" zum Hit wurden. Während andere Bands beim zweiten Album gern schwächelten, gefiel mir "Reggatta de Blanc" viel besser. "Message in A Bottle", "Walking On The Moon" und eben "Beds..." liefen lange noch im eigenen Kinderzimmer.
Das nächste Album "Zenyatta Mondatta" bekam ich ein Jahr später bei Schaulandt am Nedderfeld vom Chef-Verkäufer und späteren Warner-Chef Bernd Dopp "unter der Hand" zwei Tage vor dem offiziellen Veröffentlichungsdatum. Es war längst nicht so eindrucksvoll. Aber immer noch besser als Stings Solo-Alben. Aber darüber schweigen wir lieber.