Mehr als nur Retro
Dass er singen kann, ist keine Überraschung. Das bewiesen bereits diverse Veröffentlichungen auf amerikanischen- und europäischen Labels. Doch das ist nur die halbe Miete. Im nicht wirklich eng gepacktem Knust hat er mit seinen Half-Truths die Menge schon im zweiten Song voll im Griff. Seine Songs sind nicht die übliche Aneinanderreihung von gebrauchten James-Brown-Riffs mit halbherzigen Arrangements in ermüdenden Endlos-Versionen. Im Gegenteil, die insgesamt 23 Songs (!) werden mit einer Energie vorgetragen, dass das Publikum beim Zuhören und Tanzen fast genauso stark schwitzt wie DeRobert unter den Bühnenscheinwerfern. Neben vielen Eigenkompositionen mit dabei: überzeugende Cover-Versionen von "Whole Lotta Love" von Led Zep, "Tell it like it is" von Aaron Neville und "Grits and Groceries" von Little Milton.
Bläser mit Punch (nicht Punsch)
Auch die Halbwahrheiten steuern einen großen Teil für dieses bravouröse Konzert bei. Besonders die Bläser akzentuieren die Melodien und treiben die Songs voran. Und dabei wird deutlich: Die Band versteht sich gut - trotz langer Tourneen und noch keinem Anzeichen von ganz großer Karriere. Dass sie das längst verdienen, steht für das Publikum heute Abend außer Frage: Am Ende der zweiten Zugabe erwirbt (fast) jeder Anwesende mindestens einen Tonträger mit den Autogrammen der gesamten Combo.
Panta - Ein Wort zur Vorband
*) Überlegt es Euch noch mal
Wenn man nach einem solchen Konzert wie DeRobert live in Hamburg mit viel zu wenigen Besuchern daran denkt, dass jeder Kindergärtner (nur ein Serviervorschlag) mit Akustik-Klampfe und Bart sofort sein Publikum zu finden scheint, warne ich vor: Nehmt Euch in Acht. Es gibt künftig keine Gnade. Wem die echte Begeisterung für Musik, wenigstens ein bisschen Talent oder originelle Ideen fehlen, den werde ich nicht mehr schonen: Überlegt es Euch noch mal und get a Job! Es sind eben auch die viel zu vielen Nachmacher-Minnesänger, die die Kanäle verstopfen. Ich spüle künftig stärker durch (verbal).
*** Nur für die Alliteration