Falsche Diskussionen zu falschen Themen....

...warum Dobrindt, Internet und Verkehrsministerium überhaupt nicht wichtig sind.

Alles an der #Groko wirkt wie ein Theaterstück mit bekannten TV-Schauspielern am Winterhuder Fährhaus: Vorhersehbar, immer leicht unter dem Niveau des durchschnittlichen Publikums und mit dem erwartbaren Happy End - wenn auch nicht unbedingt für uns. Auch wenn die Besetzung von der Leyens als "Mad Max", also "Hero" schon ein Scoop war.

Nur: die groß angelegte Diskussion, ob das Internetministerium nun richtig beim Verkehrsministerium zugeordnet sei, geht völlig an irgendetwas Wichtigem vorbei. Wenn die Einschätzung, dass diese Bündelung wegen dem Begriff "Datenautobahn" vorgenommen wurde, schlüssig wäre, dann hätte dieses Amt vor ca. 10 Jahren wahrscheinlich ins Ressort Sport gepasst (geddit?). Nein, es soll das ganz große Brett gebohrt werden: nur ins Wirtschaftsministerium hätte das gepasst, denn "Das Netz ist ... die Grundlage der deutschen Wirtschaft" - so Henning Groß in seinem Blog "Netzkombyse" Weil es um Online-Anbindung ginge ....

Nein!

...es geht um Netzneutralität, es geht um Datenschutz, es geht um das Einmischen im demokratischen Prozeß ... alles Dinge, bei denen die Position "der Wirtschaft" nicht unbedingt parallel zu denen von Internetnutzern und Kleinstunternehmern läuft. Denn große Unternehmen möchten Priorisierung Ihrer Daten, Geschäftsmodelle auf feinsten Profilen von Usern und spenden - ganz uneigennützig - bei Wahlkämpfen und Entscheidung beim Umweltschutz.

Vielleicht ist es der Ultra-Pragmatismus, der als junger Mensch zwischen Praktikant und Freelancer heutzutage so nahe liegt - "mit Glück finde ich ja noch einen Gönner, der mich nach oben bringt" - aber die Huldigung "der Wirtschaft" in einigen Internet-Kreisen wirkt für mich sehr befremdlich. So, als ob man dem grausamen Fürsten nicht Manieren beibringen, sondern dort als Hofnarr sein eigenes kleines Vermögen machen möchte.

Trust me, it won't work.

 

runtergerockt #1 - als schnelle Reaktion auf Tweets und den Blogbeitrag von @Hasenfarm auf Netzkombyse

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Eine Antwort zu Falsche Diskussionen zu falschen Themen....

  1. Henning sagt:

    Hallo Martin,

    ich habe mich über deine Positionierung zu meinem Beitrag sehr gefreut. Vor allem hat es mich gefreut, dass du eigentlich genau der gleichen Meinung wie ich bist. Klingt merkwürdig, oder?

    “…Netzneutralität, es geht um Datenschutz, es geht um Einmischen im demokratischen Prozeß…. alles Dinge, bei denen die Position “der Wirtschaft” nicht unbedingt parallel zu denen von Internetnutzern und Kleinstunternehmern läuft…”

    Das “Internet” ist per se nicht´s weiter als ein technisches Instrument, welches überwiegend wirtschaftlich orientierte Unternehmen zu dem machen, wie wir es nutzen. Die demokratischen Prozesse wurden durch Plattformen wie Twitter, Facebook & Co geweckt (beide genannten sind börsennotierte Wirtschaftsunternehmen). Die Datenschutzdiskussion kam Anfang der Jahrtausendwende auf, als man begann, online einzukaufen – bei Wirtschaftsunternehmen.

    Das was uns heute alle im Netz bewegt, haben Unternehmen ermöglicht, die das Netz für sich als Wirtschaftsinstrument erkannt haben. Microsoft, Apple, Google, Facebook Twitter, Amazon – alles amerikanische Wirtschafts-Unternehmen. Und wir hierzulande? Digitale Startups scheitern, weil es ihnen nicht gelingt, wirtschaftlich zu arbeiten.

    Du hast mit den zu machenden digitalen Hausaufgaben vollkommen Recht, aber dennoch “it´s all about the money”. Und wirtschaftliche Interessen werden in vielen Fällen besser vertreten, als das Recht der demokratischen Meinungsäußerung.

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