Die vierte Aufschlag in der Rejazz-Reihe von Toy Toy - und doch war etwas anders. Denn diesmal wurde nicht ein nahe liegendes organisches Album aus dem Soul-Funk-Hip Hop-Kosmos eingemeindet, sondern das Debüt eines französischen House-Duos: "Homework" von Daft Punk*). Können gerade Rhythmen Jazz sein?
Ist das nun Jazz, House oder Post-Punk?
Der Sound am heutigen Abend verbindet das noch recht raue erste Album mit späteren weicheren Einflüssen der Franzosen. Alex Eckert an der Gitarre hat sichtlich Spaß an den Ausflügen in Soft und Prog Rock. Aber das dauert - Gott sei dank - nicht zu lang. Und seine TalkBox-Einlagen bei "Da Funk" versöhnen mich schnell.
Solche Probleme hat das restliche Publikum natürlich kaum. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal bebt zu den pulsierenden Rhythmen. Und der Jazz verknüpft hier nicht nur zu den Post-Post-Punk-Disco-Generation von LCD Soundsystem, sondern auch zu den Originalen der frühen 1980er in New York von ESG oder Liquid Liquid. (Das Letztere wiederum mit "Cavern" die Blaupause zum Hip Hop-Klassiker "White Lines" gelegt haben, ist ein kleiner Treppenwitz). Das geht auch auf die Kappe der Basslines von Daniel Stritzke.
Mit "Toy Toy plays Daft Punk" haben sich die vier wieder freigespielt und neue Dinge ausprobiert. Das nächste Album soll Spuren dieser "Teacher" enthalten. Wenn das soweit ist, kommen Toy Toy in die Soul Stew Sendung und stellen uns den neuen Sound vor.
*) Hatte ich darauf vielleicht einen kleinen Einfluss (ganz unten)?